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Nelkenöl

Bei Zahnschmerzen, Wirkung, Anwendung | Wo kaufen?

Nelkenöl ist schon lange bekannt und auch hierzulande wird es gerne genutzt. Schon in der Antike war das Nelkenöl ein wichtiges Heilmittel und wurde nicht nur wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung gerne verwendet. Auch um Wehen einzuleiten, war das Nelkenöl ein hervorragender Helfer. Weiterhin bekämpft es Zahnschmerzen und auch bei Entzündungen im Mund-Rachenraum ist es bekannt. 

 

Sogar als Anti-Mücken-Mittel hat es eine einzigartige Wirkung und kommt daher auch hier zum Einsatz. Nelkenöl sollte, aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften somit in keinem Haushalt fehlen, da es ein Allroundtalent für vielerlei Einsatzmöglichkeiten ist.

Wirkung

Schon in der Antike war das Nelkenöl ein wichtiges Heilmittel, welches vor allem bei Entzündungen eingesetzt wurde und Seuchen damit bekämpft wurden. Denn auch als Desinfektionsmittel hat Nelkenöl einen besonders guten Ruf. Insbesondere ist Nelkenöl dafür bekannt, dass es Zahnschmerzen lindern kann und es wurde daher schon vor vielen Jahren in der Zahnheilkunde eingesetzt. Nelkenöl ist allerdings auch ein wehenförderndes Mittel. Hebammen tränken noch heute einen Tampon mit Nelkenöl, um Wehen auszulösen und so den Geburtsvorgang zu beschleunigen.

Ein weiterer Einsatzbereich von Nelkenöl ist die Behandlung von abgeschürften Haustellen, Warzen oder auch eitrigen Wunden. Sogar gegen Blähungen wurde es eingesetzt und konnte hier oftmals Abhilfe leisten. Dennoch kommt es in der heutigen Zeit bei Zahnschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum zum Einsatz.

Durch seinen strengen Geruch ist es allerdings auch hervorragend als Anti-Mücken-Mittel einsetzbar, da Mücken diesen Duft gar nicht mögen.

 

Gegen Zahnschmerzen

Nelkenöl hat eine stark betäubende Wirkung, was auf den Inhaltsstoff Eugenol zurückzuführen ist. Daher wird es besonders bei Zahnschmerzen sehr gerne angewandt. Dabei kann es schon ausreichen getrocknete Gewürznelken zu kauen, wenn die Schmerzen nicht zu stark sind.

 

Gegen Mundgeruch

Da das ätherische Öl Krankheitserreger, Bakterien und Keime abtötet, kann es auch bei entzündlichem Mundgeruch zum Einsatz kommen. Hierzu reicht es, einige Tropfen in das Mundwasser zu geben, um den Mundgeruch dauerhaft zu beseitigen.

 

Gegen Entzündungen

Durch den hohen Anteil von Eugenol wirkt das Nelkenöl entzündungshemmend. Außerdem hat der Inhaltsstoff auch Einfluss auf die Hormonbildung, die für Entzündungen verantwortlich sind und verhindert diese.

 

Anwendung und Dosierung

Nelkenöl wird in der Regel bei Entzündungen in Mund- und Rachen eingesetzt. Dabei tötet das Eugenol die Keime und Bakterien ab und desinfiziert so die Entzündungsherde. Nur wenige Minuten benötigt das Nelkenöl, um die Pilze und Keime zu vernichten und so den Entzündungen entgegenzuwirken. Sogar bei Soor, der bis in den Magen-Darm-Trakt gelangen und zu Durchfällen führen kann, ist Nelkenöl ein hilfreiches Mittel. Außerdem ist Eugenol sogar sehr wirksam gegen Staphylokokken und Salmonellen. Selbstverständlich kann es auch vorbeugend eingesetzt werden und kann so gegen Halsschmerzen, Mundschleimhautentzündungen, Stomatitis sowie Entzündungen des Zahnfleischs wirken.

Um Zahnschmerzen mit Nelkenöl zu behandeln, eignen sich Tinkturen, die in der Apotheke oder im Onlinehandel erhältlich sind ebenso wie getrocknete Nelken oder auch Nelkenöl. Dabei kann die Gewürznelke beispielsweise gekaut werden, um die Zahnschmerzen zu bekämpfen. Denn meist treten Zahnschmerzen am Wochenende auf und wer geht schon gerne zu einem Not-Zahnarzt, den man nicht kennt?! So kann der Zahnarzttermin überbrückt werden und die Schmerzen werden gelindert. Weiterhin kann auch eine ganze Nelke an den Zahn, der schmerzt, gelegt werden. Immer wenn die Schmerzen erneut auftreten, sollte die Gewürznelke ein wenig gequetscht werden, dass sich nach und nach der schmerzstillende und betäubende Inhaltsstoff entfalten kann. Eine weitere Hilfe ist, die zerkaute Nelke auf der Kaufläche des schmerzenden Zahnes zu belassen, damit der Wirkstoff weiterhin austreten kann und so die Stelle betäubt.

Auch ist es möglich, reines Nelkenöl zu verwenden. Hierbei sollte allerdings ein Tropfen Nelkenöl auf ein Wattestäbchen, das vorher mit Wasser angefeuchtet wurde, gegeben werden, um den schmerzenden Zahn zu bestreichen. Somit wird das Öl verdünnt und die Gefahr die Schleimhäute zu reizen wird verringert.

VORSICHT: Schwangere Frauen sollten auf keinen Fall Nelkenöl verwenden. Es ist zwar nicht schädlich, dennoch ist es wehenfördernd und kann so Kontraktionen auslösen.

Auch Entzündungen im Mund- und Rachenbereich können mit Nelkenöl sehr gut behandelt werden. Eine sehr gute Möglichkeit die Entzündungen zu behandeln ist es, wenn einige Tropfen Nelkenöl in einem Glas Wasser aufgelöst werden. Nun sollte die Mundhöhle gut eine Minute damit ausgespült werden. Auch bei Paradontitis kann Nelkenöl seinen antibakteriellen Effekt ausspielen und diese somit nachhaltig bekämpfen. Vergleicht man Chlorhexidin mit Nelkenöl, so ist das Nelkenöl ebenso effektiv mit dem Vorteil, dass es den Körper nicht belastet.

Nelkenöl als Anti-Mücken-Duft einzusetzen wird immer beliebter. Denn wirklich schön ist es nicht, wenn man gemütlich an einem Sommerabend draußen sitzen möchte und die Steckmücken fallen über einen selbst oder die Gäste her. Da Mücken allerdings einen sehr ausgeprägten Geruchssinn haben, kann Nelkenöl sehr gute Dienste leisten. Denn den Duft von Nelkenöl mögen die Stechmücken gar nicht und bleiben so fern von der geselligen Runde. Ein wirkungsvoller Anti-Mücken-Duft ist somit schnell selbst hergestellt. Dazu benötigt man etwa 100 ml Nelkenöl, Gewürznelken, Orangen oder Zitronen, Wattebäusche und kleine Schalen. Die Wattebäusche werden nun mit dem Nelkenöl getränkt und in die Schalen gelegt. Schnell wird man feststellen, dass die Mücken einen großen Bogen um die Schalen fliegen. Eine andere Möglichkeit ist es die Orangen oder Zitronen mit der Gewürznelke zu spicken und diese auf den Tisch zu stellen. Alternativ ist es aber auch möglich ein Fläschchen Nelkenöl geöffnet auf den Tisch zu stellen, um so die lästigen Mücken fernzuhalten.

Ebenso eignen sich Duftlampen, die mit Nelkenöl präpariert wurden. Auch bei dieser Variante ist es möglich, den starken Nelkenduft mit Zitrone- oder Orangenduft zu verbessern.

Mückenstiche oder auch kleine Entzündungen auf der Haut lassen sich ebenfalls mit Nelkenöl sehr gut behandeln. Dabei kann das Nelkenöl pur auf die betroffene Stelle aufgetragen und kann auch bei Bedarf wiederholt werden. Innerhalb kurzer Zeit sind die Schmerzen gelindert und die Entzündung kann so auch schneller abheilen. Wichtig ist dabei allerdings, dass beim Kauf von Nelkenöl darauf geachtet wird, dass es ein hochwertiges Öl ist, vor allem dann, wenn es direkt auf die Haut aufgetragen wird. Dies kann an einer Zertifizierung wie auch an einem Prüfsiegel erkannt werden.

 

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Nelkenöl und Fische

Ist ein Fisch unheilbar krank, ist es der Wunsch vieler Besitzer, das Tier möglichst ohne zusätzliche Qualen von seinem Leid zu erlösen. Eine Möglichkeit, erkrankte Fische ohne Blutvergießen zu töten, ist Nelkenöl. Einige Tropfen des Öls in Wasser betäuben Fische, eine anschließend zugeführte größere Menge Nelkenöl führt zur Lähmung der Atemmuskulatur und zum Atemstillstand des Tieres.

Inhaltsstoffe

Insbesondere der Inhaltsstoff Eugenol ist im schmerzstillenden, betäubenden und desinfizierenden Nelkenöl enthalten. Eugenol ist ein ätherisches Öl, welches äußerst wirksam gegen Pilze, Bakterien und Viren vorgeht. Weiterhin ist Eugenol auch für die betäubende sowie schmerzstillende Wirkung verantwortlich. In der Zahnheilkunde wurde es lange Jahre verwendet und Zahnärzte setzen es ein, um Wurzelkanäle zu füllen. Allerdings hat Eugenol auch Nebenwirkungen und es kann zu Reizungen der Schleimhäute führen. Aus diesem Grund wird es nicht mehr sehr oft in der Zahnheilkunde eingesetzt und wird daher sehr kritisch betrachtet. Dennoch ist es in der Regel schonender als synthetische Stoffe, die in der Regel weitaus mehr Nebenwirkungen haben.

Außerdem ist Eugenol mittlerweile eine sehr gut erforschte Substanz, der nachgewiesen werden konnte, dass Bakterien die Entzündungen sowie Durchfall auslösen (Salmonellen, Pilze, Staphylokokken) innerhalb von nur wenigen Minuten abgetötet werden können.

Ein weiterer Bestandteil von Nelkenöl ist Beta-Caryophyllen, ein Entzündungshemmer, der das Eugenol nochmals unterstützt. Auch Oleanolsäure, die Salbei, Efeu, Olivenblättern oder Ginseng enthalten ist, ist ein wichtiger Inhaltsstoff von Nelkenöl.

Weiterhin ist ein hoher Anteil von Polyphenolen im Nelkenöl vorzufinden. Die Polyphenole im Nelkenöl gelten als stärkste antioxidative Bestandteile, die es in der Pflanzenwelt gibt. Diese gelten als Antioxidantien und gehen energisch gegen freie Radikale im Körper vor. Freie Radikale verursachen oxidativen Stress, was dazu führt, dass die Hautalterung schneller vorangetrieben wird. Außerdem sind freie Radikale auch für einige Krankheiten verantwortlich.

 

Studie

Bei einer Untersuchung verschiedener Pflanzenstoffe und ihrer Wirkung auf parodontalpathogene Bakterien zeigte sich, dass Nelkenextrakt die höchste antibakterielle Wirksamkeit hatte und teilweise sogar die Wirkung eines in der Zahnmedizin sehr beliebten Antiseptikums (Chlorhexidin) übertraf [Staudte & Sigusch, 2013].

In einer Studie des Marienhospitals Euskirchen gingen die Ärzte der Frage nach, ob die seit Jahrhunderten propagierte wehenauslösende Wirkung von Nelkenöl wissenschaftlich nachgewiesen werden kann. Hierbei zeigte sich, dass mit Nelkenblätteröl und Mandelöl getränkte und in die Scheide eingeführte Tampons bei 58 % der hochschwangeren Teilnehmerinnen Wehen auslösten [Dörken et al., 2004].

 

Nebenwirkungen

Wie bei allen ätherischen Ölen kann es auch beim Nelkenöl zu unerwünschten Nebenwirkungen und Hautunverträglichkeiten kommen. Insbesondere bei Kindern, Schwangeren und auch bei der innerlichen Anwendung sollte hierbei Vorsicht walten.

Vor allem beim Nelkenöl muss, aufgrund seiner reizenden Wirkung, auf eine geringe Dosierung geachtet werden. Immer wieder werden Stimmen laut, das Nelkenöl hepatoxisch wirkt und die Leber schädigen kann. Natürlich kann dies vorkommen aber eben nur, wenn die Dosis bei längerer Einnahme sehr hoch ist. Wird das Nelkenöl korrekt dosiert angewendet, hat es ein äußerst geringes Allergisierungspotenzial und ist in der Regel sehr gut verträglich.

Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass das Nelkenöl, wenn es direkt auf der Haut angewendet wird, mit einem Basisöl vermischt wird. Denn insbesondere reines Nelkenöl kann die Haut wie auch die Schleimhäute reizen. Insbesondere bei Massagen oder auch um Wunden zu behandeln, ist es daher wichtig das ätherische Öl mit einem Basisöl zu vermischen, um unerwünschte Hautreaktionen zu vermeiden.

Daher sollten Personen, die zu Allergien neigen, oder Personen, die eine sehr sensible Haut haben, vor der Anwendung von Nelkenöl einen Test machen, ob das ätherische Öl vertragen wird. Dazu sollte ein Tropfen Nelkenöl in die Ellenbogenbeuge gegeben werden. In der Regel zeigt sich innerhalb einer Stunde, ob das Nelkenöl vertragen wird. Kommt es zu Hautrötungen oder einer Hautreaktion, sollte auf die Anwendung von Nelkenöl verzichtet werden.

Vor allem aber, und das sollte beim Kauf von Nelkenöl nicht vergessen werden, ist das Blattöl wesentlich aggressiver zur Haut als das reine Nelkenknospenöl.

Nelkenöl sollte nicht in der Schwangerschaft angewendet werden, da es wehenfördernde Eigenschaften besitzt. Auch bei Säuglingen, Babys und Kleinkindern sollte auf eine Anwendung mit Nelkenöl verzichtet werden.

Ebenso sollte von einer Nelkenöl Behandlung bei gleichzeitiger Einnahme von Aspirin oder Heparin abgesehen werden, da Eugenol die Aktivität der Thrombozytenaggregation verlangsamt. Auch bei Blutgerinnungsstörungen ist von einer Behandlung abzusehen.

Nelkenöl giftig?

Nelkenöl ist wesentlich besser als sein Ruf. Daher wurde es auch im Jahre 2010 zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Dennoch sollte Nelkenöl mit Vorsicht genutzt werden. Zum Einen kann es die Schleimhäute wie auch die Haut reizen und zum Anderen kann es zu Vergiftungen führen. 
ABER: Diese Vergiftungserscheinungen treten nur auf, wenn das Nelkenöl in großer Dosierung über einen längeren Zeitraum genutzt wurde. Wer also auf eine gute Verdünnung oder eine geringe Dosierung achtet, wird in der Regel keinerlei Nebenwirkungen haben. Nelkenöl ist außerdem in vielen Zahnpasten oder Zahnpflegeprodukt ein fester Bestandteil, was wiederum zeigt, dass es in geringen Mengen ungefährlich ist.

 

Nelkenöl kaufen und lagern

Beim Kauf von Nelkenöl ist unbedingt darauf zu achten, dass es sich um ein naturreines ätherisches Öl handelt. Denn nur dieses besitzt die Heilkräfte und kann auch eine echte Wirkung erzeugen. 100 Prozent naturreines Nelkenöl ist aus den Blütenknospen des Gewürznelkenbaums hergestellt und ist unter anderem auch wesentlich milder als das Nelkenöl, welches aus Stielen und Blättern hergestellt wird.

Außerdem sollte zum Einen immer auf ein Bio-Siegel geachtet werden, weil dieses Schadstofffreiheit verspricht und zum Anderen sollte darauf geachtet werden, dass das Nelkenöl mit einem Zertifikat versehen wurde. Nur so kann man beim Kauf von Nelkenöl sicher sein, höchste Qualität zu erhalten.

Um es vor Licht zu schützen, ist Nelkenöl in der Regel in dunklen Flaschen abgefüllt. Wird das ätherische Öl ungeschützt dem Licht ausgesetzt, wird es schnell seine hervorragenden Eigenschaften verlieren. Daher sollte es auch im Laden nicht in der prallen Sonne stehen, sondern an einem lichtgeschützten Platz. Die Aufbewahrung bei Zimmertemperatur ist ideal. Jedoch sollte im Sommer darauf geachtet werden, dass es nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt ist, da dies Schlieren hinterlässt.

Naturreines Nelkenöl ist im Handel zwischen 20 und 30 Euro pro 100 ml erhältlich. Oftmals kann auch eine Mixtur aus verschiedenen Ölen erworben werden. Hierfür eignen sich besonders Bergamotte, Lavendel oder Melisse. Diese werden meist als Raumduft für Duftlampen angeboten und sorgen so für einen angenehmen Geruch in der Wohnung. Natürlich sind diese Mixöle nicht für den Gebrauch bei Zahnschmerzen oder zur Wundbehandlung geeignet.

 

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Herkunft und Herstellung 

Nelkenöl wird aus dem Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum) gewonnen, welcher zu den Myrtengewächsen zählt und von den Molluken, also den Gewürzinseln, kommt. Doch bereits im Mittelalter kamen die Gewürznelken nach Europa und die Händler in den Niederlanden hatten praktisch ein Monopol auf den Handel mit Gewürznelken. Mittlerweile werden die Gewürznelken bzw. der Gewürznelkenbaum weltweit angebaut. Die beste Qualität hingegen kommt von den Gewürzinseln, aus Madagaskar und Sansibar.

Der Gewürznelkenbaum kann bis zu 20 Metern hoch werden, ist schlank gewachsen und hat ledrige Blätter. Die getrocknete Blütenknospe bezeichnet man als Gewürznelke. Durch die ähnliche Form und den vergleichbaren Duft bekam die Nelke auch ihren Namen. Gewürznelken sind ein sehr beliebtes Gewürz und werden insbesondere in der kalten Jahreszeit verwendet. Sie eignen sich für Glühwein und Punsch, doch auch zum Braten und Backen sind sie hervorragend geeignet. Eine Besonderheit ist vor allem das Nelkenknospenöl, welches fast identisch mit der Gewürznelke ist. Auch wenn alle Teile des Gewürznelkenbaums ätherische Öle liefern, ist das Nelkenknospenöl das teuerste aber auch beste für die gesundheitliche Wirkung. Außerdem weist es die wenigsten Nebenwirkungen auf.

Um Nelkenöl herzustellen, werden die Blüten, die sich pro Jahr zweimal entwickeln, geerntet. Dabei ist der perfekte Zeitpunkt für die Ernte kurz vor dem Erblühen. Nach der Ernte werden die Knospen etwa fünf Tage getrocknet, idealerweise in der Sonne. Hierbei verlieren sie etwa 65 Prozent ihres Gewichtes. Bevor das Öl per Wasserdampfdestillation gewonnen wird, wird die Qualität geprüft. Dies geschieht durch den Schwimmtest. Während hochwertige Nelken absinken, bleiben minderwertige Nelken an der Oberfläche, da sie kaum noch Öl enthalten.

Für etwa 1 Liter Nelkenöl werden sechs bis acht Kilogramm Nelkenblütenknospen benötigt. Dabei unterscheidet man allerdings auch zwischen schwarzen und rotbraunen Nelken. Während die schwarzen Nelken nur etwa 15 Prozent ätherische Öle aufweisen können, haben die rotbraunen Nelken einen Gehalt von 19 Prozent ätherisches Öl, was sie somit auch wertvoller macht. Dabei kann ein ausgewachsener Baum pro Jahr etwa zwei bis vier Kilogramm getrocknete Nelkenknospen liefern.

Natürlich gibt es auch weitaus günstigeres Nelkenöl, welches aus Stielen und Blättern hergestellt wird. Dieses eignet sich allerdings nicht für die Aromatherapie oder auch für eine gesundheitliche Wirkung, da der Anteil von ätherischem Öl nicht hoch genug ist. Daher sollte beim Kauf von Nelkenöl immer auf eine hochwertige Qualität achten und auf ein Nelkenöl aus Blättern und Stielen verzichten.

 

Selber machen

Selbstgemachtes Nelkenöl lässt sich wahlweise aus ganzen oder gemahlenen Nelken herstellen. Beide Varianten sind unter anderem im Reformhaus erhältlich. Zum Herstellen von 30 ml Nelkenöl benötigen Sie fünf bis zehn ganze oder zwei Löffel gemahlene Nelken. Über die Menge der Nelken lässt sich die Intensität des fertigen Öls variieren. Neben den Nelken brauchen Sie ein möglichst neutral riechendes Trägeröl. Gut geeignet ist beispielsweise ein natives Olivenöl.

Im ersten Schritt geben Sie die ganzen oder gemahlenen Nelken in ein möglichst dunkles Glasgefäß. Füllen Sie anschließend das Trägeröl ein, bis die Nelken etwa drei Zentimeter hoch bedeckt sind. Nach dem Verschließen sollten Sie das Gefäß einige Mal schütteln. Hat sich der Inhalt gut vermischt, muss das Glas für zwei Wochen ruhig und dunkel stehen. Während dieser Zeit lösen sich die Wirkstoffe aus den Nelken und gehen in das Öl über. Nach dem Abseihen ist das Nelkenöl gebrauchsfertig.

Fazit

Trotz der kritischen Stimmen ist Nelkenöl ein hervorragendes ätherisches Öl, wenn es richtig dosiert wird. Es lindert nicht nur Zahnschmerzen, sondern kann innerhalb weniger Minuten Keime, Bakterien und Pilze abtöten. Somit ist es insbesondere für die Mundgesundheit ein wichtiger Helfer, der in jeder Hausapotheke stehen sollte. Mit der richtigen Dosierung kann bei der Verwendung kaum etwas falsch gemacht werden. Außerdem ist das wertvolle Öl, welches aus den Blüten des Gewürznelkenbaums gewonnen wird, entzündungshemmend und desinfizierend und somit bei kleinen Wunden ein Tausendsassa. Doch noch ein weiterer Aspekt spricht für den Kauf von Nelkenöl. Denn dieses ätherische Öl hält Stechmücken fern von Ihrem Blut. Denn der Geruch des Öls lässt die Mücken das Weite suchen und verschont somit Ihre Haut. Nelkenöl ist also alles in allem ein hervorragendes Öl, welches der Gesundheit gut tun kann, wenn die Dosierung stimmt. Allerdings sollten Schwanger auf eine Anwendung verzichten, da das Nelkenöl Wehen auslösen kann. Ebenfalls sollte es nicht für eine Behandlung von Säuglingen, Babys oder Kindern genutzt werden. Auch Personen, die an einer Blutgerinnungsstörung leiden, sollten besser vom Nelkenöl absehen.

Wer schreibt hier

Herbert Havera

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

J. Schubert, A. Luch, T. G. Schulz: Waterpipe smoking: analysis of the aroma profile of flavored waterpipe tobaccos. In: Talanta. 115, 15. Okt 2013, S. 665–674. PMID 24054646

El-Sayed AM 2005: The Pherobase: Database of Insect Pheromones and Semiochemicals.

Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives (JECFA), Monograph für Eugenol and related Hydroxyallylbenzene Derivatives, abgerufen am 15. Februar 2019.

A. Prashar, I. C. Locke, C. S. Evans: Cytotoxicity of clove (Syzygium aromaticum) oil and its major components to human skin cells. In: Cell Prolif. 39 (4), 2006, S. 241–248. PMID 16872360.