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Chia Samen Nebenwirkungen

Sind Chia Samen gefährlich?

Chia Samen werden schon seit einiger Zeit als neues „Superfood“ bezeichnet, da sie nicht nur nahrhaft sind, sondern auch viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Dennoch sollte man auch über die Nebenwirkungen Bescheid wissen und sich darüber informieren, wie Chia Samen richtig konsumiert werden.

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Nebenwirkungen

Chia Samen sind prinzipiell dem Salbei sehr ähnlich, sie gehören zur Familie der Lippenblütler und weisen einen sehr hohen Omega-3-Fettsäuren-Anteil auf. Auch das Vitamin B-17 sowie Bor und Protein sind reichlich darin enthalten. Bekannt sind Chia Samen außerdem für die Fähigkeit, den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt in Balance zu halten.

Wichtig ist vor dem Verzehr für Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, mit dem Arzt abzuklären, ob die Einnahme gefahrlos möglich ist. Da Chia Samen den Blutdruck senken und wie ein natürlicher Blutverdünner wirken, können in Kombination mit zusätzlichen Blutverdünnungsmitteln gesundheitliche Gefahren entstehen.

Weiterhin werden Chia Samen in der Forschung auf eventuelle Allergene geprüft. Bei manchen Personen kann ein übertrieben erhöhter Verzehr zu tränenden Augen, zu Ausschlägen der Haut oder sogar zu Nesselsucht führen. Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Probleme mit der Verdauung, Atemprobleme oder Zungenschwellungen treten sehr selten vor, meistens wenn der Konsument bereits allergisch gegen viele andere Stoffe ist. Sollte man eine dieser – selten vorkommenden – Reaktionen nach dem Verzehr bei sich bemerken, muss umgehend ein Arzt kontaktiert werden. Bei normaler Einnahme bzw. Dosierung sollten in 99% der Fälle jedoch keine Nebenwirkungen auftreten.

 

Die (eigentlich gute) Nebenwirkung auf die Verdauung

Werden Chia Samen vor dem Verzehr eingeweicht, so können sie recht große Mengen an Flüssigkeit speichern. Auf diese Weise halten sie den Wasserhaushalt im Körper – vor allem bei Anstrengungen – aufrecht, ohne dass sie dabei schwer im Magen liegen. Weil die Samen aufquellen, vergrößern sie ihr Volumen innerhalb zehn Minuten um das bis zu Zwölffache und „fegen“ dann regelrecht durch den Darmtrakt. Dank der enthaltenen löslichen Ballaststoffe wird die Ausleitung von Ablagerungen gefördert, weiterhin unterstützt der Verzehr die Verdauung – dies kann unter Umständen nicht nur Nebenwirkungen wie Durchfall, sondern auch Blähungen mit sich bringen.

 

Gesundheitliche Vorteile

Trotz der Nebenwirkungen – die es wohl bei übermäßigem Verzehr von jedem Lebensmittel geben dürfte – sind Ernährungsberater begeistert von Chia Samen, da die darin enthaltenen Nährstoffe jede Menge Energie liefern, die auch noch sehr lange anhält, weshalb man gut mit Chia Samen abnehmen kann. Ebenso soll die Verdauung anderer Lebensmittel vereinfacht werden. Nimmt man Chia Samen als Teil einer Hauptmahlzeit zu sich, so wirkt sich dies positiv auf den Blutzuckerspiegel des Körpers aus.

Weil die Samen eine Art „Barriere“ zwischen den verzehrten Kohlenhydraten und den Verdauungsenzymen entstehen lassen, verlangsamt sich die Umwandlung von Kohlenhydraten in Zucker. Auf diese Weise wird die Energie nur sehr langsam im Körper freigesetzt – Sportler profitieren hier beispielsweise von einer längeren Ausdauer.

In Chia Samen sind so viele Nährstoffe gebündelt wie in kaum einem anderen Nahrungsmittel. Sie enthalten im Durchschnitt zweimal so viel Protein wie andere Getreide und Samen und überzeugen zudem durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Ihr Calciumgehalt ist sogar fünfmal so hoch wie in reiner Kuhmilch. Somit sollte man sich nicht vom Verzehr abhalten lassen: So lange man Chia Samen – wie es bei allen anderen Lebensmitteln ist, in Maßen zu sich nimmt, hat man im Grunde keine Nebenwirkungen befürchten. Ganz im Gegenteil, über Chia Samen existieren viele Studien, die ihre positive Wirkung auf die Gesundheit bestätigen.

 

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Wer schreibt hier

Herbert Havera

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

 A. J. O. Anderson und C. E. Dibble: An Ethnobiography of the Nahuatl. In: The Florentine Codex. 2. Rev. Blg. Edition, University of Utah Press, 2012, Buch 10; ISBN 978-1-60781-165-7 und 11; ISBN 978-1-60781-166-4.

Rocco Bochicchio, Tim D. Philips u. a.: Innovative Crop Productions for Healthy Food: The Case of Chia (Salvia hispanica L.). In: Antonella Vastola: The Sustainability of Agro-Food and Natural Resource Systems in the Mediterranean Basin. Springer, 2015, ISBN 978-3-319-16356-7, S. 29–45, doi:10.1007/978-3-319-16357-4_3

S. L. Kochhar: Economic Botany. Fifth Edition, Cambridge University Press, 2016, ISBN 978-1-107-11294-0, S. 137.

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