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Erdnussöl

Anwendung, Wirkung, Studie | Wo kaufen?

Erdnussöl ist vor allem zum Verfeinern von Speisen bekannt. Jedoch wissen die Wenigsten, dass Erdnussöl ein hervorragender Helfer für vielerlei Beschwerden ist. Das nussige Öl kann nicht nur bei Hautproblemen helfen, sondern ist auch sehr gut für das Verdauungssystem geeignet. Es löst Verstopfungen und wirkt anregend auf den Verdauungstrakt. Weiterhin lindert das Erdnussöl Irritationen und kann unterstützend bei Ekzemen wirken. Auch als Basisöl für Massageöle ist es sehr empfehlenswert, da es nur langsam in die Haut einzieht.

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Wirkung & Anwendung

Erdnussöl kann vielseitig verwendet werden und ist ein wahrer Jungbrunnen für die Haut. Außerdem wird es nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch bei der Babypflege oder als Basisöl für Massageöle verwendet.

 

Für die Haut

Erdnussöl ist in zahlreichen kosmetischen oder medizinischen Produkten enthalten, da es trockene, rissige oder gereizte Haut pflegt. Auch bei Ekzemen ist das Erdnussöl ein wichtiger Helfer, da es die Beschwerden lindern kann. Die hervorragenden Eigenschaften wie Ölsäure, Linolsäure und ungesättigte Fettsäuren binden nicht nur trockene Hautschuppen zu einem Geflecht, sondern pflegen die Haut und glätten sie. Allerdings benötigt reines Erdnussöl eine Weile, bis es in die Haut eingezogen ist und wer an trockener Haut leidet, sollte sich für die Pflege etwas Zeit lassen.

Insbesondere bei schuppiger Haut ist Erdnussöl eine sehr gute Alternative, da es das Hautbild direkt nach dem Einreiben verfeinert. Ebenso kann es bei trockenen Lippen oder auch Trockenheitsgefühl in den Augenwinkeln angewandt werden. In kürzester Zeit kann sich die Haut entspannen und der Juckreiz sowie das Trockenheitsgefühl lassen nach. Schon wenige Tropfen des wertvollen Erdnussöls reichen, um die Haut wieder geschmeidig zu machen und die Beschwerden zu lindern.

Weiterhin kann Erdnussöl als Basis für Masken und Massageöle verwendet werden. Durch seine weichende Wirkung ist es optimal, um Hornhaut von den Füßen zu entfernen. Wird das Erdnussöl mit einer normalen Hautcreme kombiniert, kann dies als Maske für die Füße hervorragende Eigenschaften entfalten. Die Hornhaut wird praktisch eingeweicht und kann im Anschluss mühelos entfernt werden. Hierzu kann beispielsweise ein Teil Erdnusscreme mit zwei Teilen Hautcreme vermischt und auf die Füße großzügig aufgetragen werden. Nun die Füße mit Klarsichtfolie einschlagen und 10 Minuten wirken lassen, um die Hornhaut aufzuweichen.

 

Bei Ekzemen

Auch bei Ekzemen ist Erdnussöl ein wichtiger Helfer, der in Kombination mit dünnflüssigem Paraffin seine volle Wirkung entfalten kann. Daher kann es auch hervorragend bei Neurodermitis, Schuppenflechte sowie juckender Altershaut verwendet werden. Auch bei der Fischschuppenkrankheit können die Beschwerden sehr gut gelindert werden. Insbesondere bei Ekzemen wird sowohl die Oberhaut wie auch die Lederhaut behandelt und es können schnell Erfolge erzielt werden.

Dies kommt daher, dass das Erdnussöl eine stark rückfettende Eigenschaft besitzt und somit ein sehr beliebtes Pflegemittel für die Haut ist. Erdnussöl kann deshalb die Mangelerscheinung bei Ekzemen ausgleichen und so die Haut wieder mit Feuchtigkeit versorgen und den Fettmantel auffüllen. Vor allem in Kombination mit dünnflüssigem Paraffin kann die Haut mit einem optimalen Ölfilm ummantelt werden, wenn es als Badezusatz verwendet wird. Dabei kann dieser Ölfilm den körpereigenen Fettfilm vorübergehend ersetzen und für eine geschmeidige und elastische Haut sorgen. Gleichzeitig wird die Haut aber auch vor erneutem Feuchtigkeitsverlust geschützt, was bedeutet, dass das Risiko von neuen Ekzemen verhindert werden kann. Bei einem Ganzkörperbad kann diese positive Wirkung zwei Tage lang anhalten.

Die Wirkung des Erdnussöls ist perfekt. Denn es dringt in die oberste Hautschicht ein und kann somit ein Austrocknen verhindern. Außerdem wird die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und kann wieder eine Schutzfunktion aufbauen. Durch die vorübergehende Schutzfunktion des Erdnussöls kann somit auch keine weitere Feuchtigkeit entweichen. Weiterhin sorgt das Erdnussöl auch dafür, dass abgestorbene Hautteilchen besser abgestoßen werden und somit praktisch die obere Hautschicht sehr gut abgelöst wird. Dies wiederum steuert gleichzeitig auch einer Verhornung entgegen, sodass Hornhautschichten praktisch der Vergangenheit angehören. Außerdem verhindert Erdnussöl das Wachsen von schädlichen Keimen auf der Haut, was ebenfalls zu Verminderung von Ekzemen beiträgt.

 

Massageöle

Insbesondere für Massageöle ist es wichtig ein gutes und gleitfähiges Basisöl zu verwenden, das zum Einen hochwertig ist und zum Anderen langsam einzieht. Hierzu eignen sich unter anderem Mandelöl, Hanföl, Traubenkernöl sowie Weizenkeimöl und Erdnussöl. Vor allem das Erdnussöl ist dabei besonders sparsam im Verbrauch, was daran liegt, dass die Viskosität sehr gut ist. Nur zwei Tropfen des Erdnussöls können über eine Fläche von 1.000 cm² problemlos verteilt werden. Ein weiterer Vorteil dabei ist aber auch, dass das Erdnussöl so gut wie keinen eigenen Geruch entwickelt und somit auch sehr gerne in der professionellen Anwendung verwendet wird. Weiterhin können Zusätze wie ätherische Aromastoffe mit dem Öl vermischt werden, um eine ganz eigene Duftnote zu kreieren.

Wer mit Erdnussöl ein Massageöl herstellen möchte, sollte dies auf jeden Fall in einer dunklen Glasflasche an einem lichtgeschützten Ort lagern. Dunkles Glas verhindert die intensive Lichteinstrahlung und somit auch das den Zersetzungsprozess. Fängt das Massageöl an ranzig zu riechen und Schlieren sind im Öl erkennbar, sollte es nicht mehr genutzt werden. Wird das Öl richtig gelagert, kann es bis zu 24 Monate haltbar sein.

Erdnussöl ist ein Massageöl erster Wahl. Zum Einen, weil die Gleiteigenschaften optimal sind und zum Anderen, weil es langsam in die Haut einzieht. Dabei kann das Erdnussöl auch problemlos pur verwendet werden und somit die Durchblutung fördern. Weiterhin wird es, in der professionellen Anwendung, gerne als Vorbeugungsmaßnahme gegen Rheuma verwendet. Außerdem pflegt es die Haut, macht sie zart und geschmeidig und kann Verspannungen lösen. Durch den hohen Fettanteil versorgt es die Haut mit wichtigen Nährstoffen und reizt sie durch die Massagegriffe nicht.

Gerade nach einer Massage mit Erdnussöl muss der Patient ein wenig Zeit mitbringen, damit das Öl gut in die Haut einziehen kann. Selbstverständlich können die Ölreste auch abgetupft werden, bevor die Kleidung angezogen wird. Dennoch kann es passieren, dass Flecken auf der Kleidung entstehen, die aber in der Waschmaschine problemlos entfernt werden können. Um das Öl rückstandslos zu entfernen, sollte die Haut sorgfältig mit Seife gewaschen werden.

 

Bei Darmproblemen

Durch die milden Inhaltsstoffe ist Erdnussöl als Klistier ideal. Denn es macht zum Einen den festen Kot im Enddarm geschmeidig weich und zum Anderen sorgt es dafür, dass der Darm angeregt wird und der Stuhlgang selbsttätig durchgeführt werden kann. Des Weiteren pflegt der hohe Fettanteil die Haut rund um den After und kann so auch schmerzhafte Blessuren vermeiden.

Erdnussöl als Klistier kann bei folgenden Beschwerden angewandt werden:

  • Darmverschluss
  • Kotanstauung im Darm
  • Steinartiger Kot im Enddarm
  • Vor der Geburt
  • Vor einer Operation im Bauchraum

 

Anwendung eines Erdnussöl Klistiers

Um das Klistier aus Erdnussöl in den Darm einzuleiten, sollte die Spitze des Klistiers eingefettet werden. Danach werden die Pobacken auseinandergezogen und das Klistier langsam eingeführt. Mit kräftigem Druck sollte nun das Erdnussöl in den Darm „gedrückt“ werden. Wenn möglich, sollte der Patient das Erdnussöl mindestens 5 bis 10 Minuten im Darm behalten, bevor er zur Toilette geht. So wird sichergestellt, dass trockener und harter Stuhlgang durch das Erdnussöl optimal aufgeweicht werden konnte und es zur vollständigen Entleerung kommt.

Vorsicht: Das Erdnussöl sollten beim Einführen eine Temperatur von etwa 38 bis 40 Grad haben. Ist die Temperatur geringer, kann es zur Verkrampfung führen, da das Erdnussöl einen zu starken Reiz auf dem Darm auslöst.

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Erdnussöl in der Küche

Erdnussöl eignet sich sehr gut zum Kochen, Braten und Frittieren. Allerdings nur, wenn es raffiniert ist. Natives, also kaltgepresstes Olivenöl ist nicht zum Frittieren geeignet, sondern kommt meist in der kalten Küche oder für medizinische Zwecke zur Anwendung. Dennoch sollten beide Öle kühl und dunkel gelagert werden, da sie licht-, sauerstoff- und wärmeempfindlich sind. Ist die Flasche nicht richtig verschlossen oder auch bei falscher Lagerung kann Erdnussöl schnell ranzig werden und somit ungenießbar. Es gibt aber auch Erdnussöle, die bei original verschlossener Flasche 24 Monate haltbar sind. Daher sollte beim Erdnussöl Kauf immer auf das Haltbarkeitsdatum geachtet werden.

Erdnussöl wird bei etwa 10 Grad zähflüssig, fast gelartig. Liegt die Temperatur zwischen 1 bis 3 Grad, wird das Erdnussöl fest, wird aber durch Erwärmung wieder flüssig.

 

Braten und Frittieren

Natives Erdnussöl kann sehr gut für kalte Speisen oder zum Kochen verwendet werden. Der Rauchpunkt bei kaltgepresstem Erdnussöl liegt bei etwa 160 Grad. Bei raffiniertem Erdnussöl hingegen ist der Rauchpunkt bei etwa 230 Grad. Durch die zahlreichen gesunden Inhaltsstoffe kann Erdnussöl eine gute Alternativ zu anderen Speiseölen sein, wenn die Gerichte mit Vitaminen, essenziellen Fettsäuren sowie Mineralstoffen angereichert werden sollen.

Insbesondere Wokgerichte sind hervorragend mit Erdnussöl zuzubereiten. Wer dabei einen kleinen Trick anwenden möchte, kann natives mit raffiniertem Erdnussöl mischen, damit es höhere Temperaturen verträgt. So bekommt das Essen, durch das kaltgepresste geschmacksintensive Öl, noch einen ganz besondere Nuance, die viele Speisen perfekt abrundet.

TIPP: Wer nicht genau weiß, ob das Öl bereits heiß genug ist, kann einen einfachen Trick anwenden. In das erhitzte Öl einfach einen kleinen Tropfen Wasser träufeln. Verdampft das Wasser, hat das Erdnussöl die perfekte Temperatur. Natürlich kann dieser Test auch beim Frittierfett durchgeführt werden.

Inhaltsstoffe 

Erdnussöl enthält eine Vielzahl verschiedener Inhaltsstoffe, die allerdings durch die Herkunft der Erdnüsse stark variieren können. Je nach Anbaugebiet und regionalen Bedingungen kann es durchaus sein, dass die Inhaltsstoffe sehr unterschiedlich sind. Dies liegt daran, dass die Erdnusspflanze überall in der Welt angebaut wird und je nach Region die Bodenverhältnisse und Bedingungen sehr verschieden sind. Wer hochwertiges Erdnussöl kaufen möchte, sollte daher immer einen Blick auf das Etikett werfen, um zu sehen, wie hoch der Anteil der Inhaltsstoffe ist. Im Erdnussöl befinden sich folgende Inhaltsstoffe:

  • 13 bis 43 Prozent zweifach ungesättigte Linolsäurereste
  • 35 bis 70 Prozent einfach ungesättigte Ölsäurereste

Fettsäurereste wie:

  • 0,5 bis 3 Prozent Arachinsäure
  • 0,5 bis 3 Prozent Lignocerinsäure
  • 1 bis 5 Prozent Behensäure
  • 1,3 bis 6,5 Prozent Stearinsäure
  • 7 bis 16 Prozent Palmitinsäure

Weiterhin enthält Erdnussöl Vitamine und Omega-Fettsäuren wie beispielsweise

  • Vitamin B1
  • Vitamin D
  • Vitamin E
  • Vitamin K

Beachtlich ist dabei vor allem der hohe Gehalt an Vitamin E. In 100 Gramm Erdnussöl sind etwa 23,4 mg Vitamin E enthalten und sorgen so für eine Stärkung des Immunsystems, fördert die Zellerneuerung und kann Entzündungsprozessen entgegenwirken.

Auch Vitamin B1 ist für den Körper von hoher Bedeutung, da es für eine reibungslose Schilddrüsenfunktion sorgt und weiterhin für den Kohlenhydratstoffwechsel wichtig ist.

Je nachdem wo das Erdnussöl angebaut wurde, sind die Inhaltsstoffe unterschiedlich. Afrikanisches Erdnussöl hat einen verhältnismäßig hohen Ölsäureanteil während südamerikanisches Erdnussöl etwa gleiche Teile Linolsäurereste, wie auch Ölsäurereste vorweisen kann.

Da Erdnussöl aus Triglyceriden besteht, ist es bei Raumtemperatur flüssig, bei kalten Temperaturen hingegen fest. Dies hat allerdings keine Auswirkungen auf die Qualität.

Durch die wertvollen Inhaltsstoffe wird Erdnussöl im Bereich Medizin und Pharmazie vielseitig verwendet. Beispielsweise kann es durch den Gehalt an ungesättigten Fettsäuren in den Triacylglyceriden zu einer Senkung des Cholesterinspiegels beitragen. Aber auch als Klistier wird es hergestellt, damit der harte Kot im Enddarm aufgeweicht wird.

Ebenso wird es als Öl für Augentropfen verwendet und in Cremes, Shampoos oder Pflegeprodukten. Sogar in Säuglingspflegeprodukten kommt das Erdnussöl als Inhaltsstoff vor und ist eine Basis für Salben.

Studie

Es gibt bislang kaum Studien, die ausdrücklich die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Erdnussöl untersucht haben. Allergiker sollten auf jeden Fall Vorsicht walten lassen. Denn die Eiweiße, welche die allergische Reaktion auf Erdnüsse auslösen, könnten in winzigen Mengen auch im Öl enthalten sein. Eine britische Studie zeigte jedoch, dass das vor allem für natives bzw. kaltgepresstes Erdnussöl gilt, auf das manche Erdnussallergiker in der Studie allergisch reagierten [Hourihane et al., 1997]. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie als Erdnussallergiker lieber auf den Verzehr von Erdnussöl verzichten. Das gilt insbesondere für Kinder mit einer Erdnussallergie.

Nebenwirkungen

Wer Erdnussöl verwenden möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass das Öl insbesondere bei Allergikern gefährlich werden kann. Personen, die eine Allergie gegen Nüsse haben, sollten selbstverständlich auf den Verzehr verzichten, da es sonst zu schweren allergischen Reaktionen kommen kann.

Daher sollte insbesondere zu Beginn einer Behandlung oder dem Verzehr das Erdnussöl auf der Haut getestet werden.

Weiterhin kann es bei der Verwendung von Erdnussöl zu Entzündungen der Haarfolikel kommen. Aus diesem Grund sollte bei der Behandlung der Hautpartien immer genau auf Veränderung geachtet werden. Außerdem sollten keine weiteren Produkte, wie Seifen oder Cremes, verwendet werden, wenn einen Ekzem-Behandlung mit Erdnussöl begonnen wurde, da diese die Wirkung neutralisieren könnten.

 

Einnahme und Dosierung

Erdnussöl ist vorwiegend in flüssiger Form erhältlich. Zur äußeren Anwendung gibt es auch Salben. Die Dosierung dieser Präparate ist der jeweiligen Packungsbeilage zu entnehmen. Als grobe Orientierung gilt: 2-3 Mal täglich etwa 1-2 Teelöffel anzuwenden.

 

Erdnussöl kaufen

Wer Erdnussöl kaufen möchte, sollte dabei natürlich auf ein Bio-Erdnussöl zurückgreifen. Denn dieses muss bestimmte Kriterien erfüllen, die der BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren) herausgegeben hat:

  • Die Erdnüsse dürfen nur aus kontrolliert biologischem Anbau stammen
  • Das Öl darf nur mechanisch und ohne jegliche Wärmezufuhr kalt gepresst werden
  • Es sind keine Nachbehandlungen erlaubt – es sei denn, es wird ein mechanisches Filterverfahren eingesetzt
  • Die Erdnussöle müssen über die wichtigen Inhaltsstoffe verfügen und den typisch nussigen Geschmack haben

Nur wenn diese Anforderungen erfüllt sind, darf dieses Öl Bio-Erdnussöl genannt werden und der Verbraucher erhält ein qualitativ hochwertiges Erdnussöl.

Beim Kauf von Erdnussöl ist weiterhin darauf zu achten, dass das Öl in der Flasche hellgelb und klar ist. Wirkt das Öl trüb oder gar dunkel, kann dies ein Anzeichen sein, dass das Erdnussöl bereits ranzig ist. Daher sollte beim Erdnussöl Kauf nicht bei Preis gespart werden, vor allem auch deshalb nicht, da es ein relativ günstiges Öl unter vergleichbaren anderen Ölen ist.

Erdnussöl kaufen ist in der Zwischenzeit sehr einfach geworden, da die asiatische Küche sich auch in Europa durchgesetzt hat. Zahlreiche gut sortierte Lebensmittelgeschäfte sowie Reformhäuser halten das wertvolle Erdnussöl bereit. Doch auch im Internet bieten unzählige Shops das Erdnussöl an und versuchen sich gegenseitig zu unterbieten. Daher sollte gerade beim Kauf von Erdnussöl auf eine hochwertige Qualität geachtet werden und nicht sofort zum günstigsten Öl gegriffen werden.

Herkunft und Ernte

Schon seit über 3000 Jahren wird die Erdnuss kultiviert und ihr Ursprung liegt in Südamerika. Da die Erdnusspflanze vor allem in klimatisch warmen Regionen sehr gut gedeiht, wird sie meist in Westafrika, China, Indien und Indonesien sowie Nord- und Südamerika angebaut. Dennoch gedeihen die Erdnusspflanzen auch in andere Regionen und werden daher fast überall auf der Welt angebaut.

Die Erdnusspflanze, die zu den Schmetterlingsblütlern gehört, kann bis zu 80 cm hoch werden, erreicht in der Regel allerdings nur eine Höhe von etwa 30 cm. Die gelbe, duftende Blüte erscheint von Mai bis August, ist allerdings nur von kurzer Dauer. Geerntet werden kann dann zwischen Juli und September, wobei hier die Pflanze komplett aus der Erde genommen wird. Danach werden die Früchte vom Wurzelballen gelöst und getrocknet. Ist der Wassergehalt von etwa 40 Prozent auf um die 5 Prozent reduziert, was etwa nach 2 bis 4 Wochen der Fall ist, kommen die Erdnüsse geschält, mit Schale, gesalzen oder geröstet in den Handel.

Um sie zu Pressen sollten die Erdnüsse einen Fettgehalt von etwa 45 Prozent vorweisen. Die Erdnüsse werden dann in Riffelwalzen oder Scheibenmühlen geschält und über Siebe gereinigt. Danach gelangen sie auf Walzenstühle, in denen sie zerkleinert werden und können dann in Schneckenpressen kaltgepresst werden.

Nach der Pressung ist noch ein Restgehalt an Öl im Presskuchen, der mit n-Hexan extrahiert werden kann. Wird danach das n-Hexan abdestilliert, erhält man, im Vergleich zur Kaltpressung, nochmals ein Erdnussöl, welches aber eine stark verminderte Qualität vorweisen kann.

Bei der Ölgewinnung von Erdnussöl wird zwischen kaltgepresstem und raffiniertem Öl unterschieden. Während das kaltgepresste Erdnussöl eine gelbliche Farbe, einen sehr intensiven Geschmack und eine hohe Qualität hat, ist das raffinierte Erdnussöl von Begleitstoffen sowie Umweltkontaminationen befreit. Natives, also kaltgepresstes Erdnussöl sollte nicht stark erhitzt werden. Das raffinierte Öl hingegen kann sehr gut in der Küche beim Kochen und Braten verwendet werden. Allerdings musste das Erdnussöl, durch die Raffination, an Geruch, Geschmack und auch an Farbe einbüßen.

Fazit

Erdnussöl ist nicht nur in der Küche ein sehr wertvolles Öl. Auch bei vielerlei Beschwerden kann das Öl lindernd wirken und sogar gegen Rheuma und Hautprobleme vorbeugen. Dabei kann das Erdnussöl nicht nur die Haut pflegen und mit Feuchtigkeit sowie Vitaminen versorgen, sondern auch Ekzeme bekämpfen, Neurodermitis lindern und auch die Vitalität wieder herstellen.

Insbesondere in der Küche verleiht das Erdnussöl vielen Speisen einen besonderen Geschmack und kann asiatische Gerichte wie auch Salate verfeinern. Selbst zum Braten und Frittieren ist es sehr gut geeignet, wenn das raffinierte Erdnussöl verwendet wird.

Für medizinische Zwecke oder kalte Speisen ist hingegen das kaltgepresste Erdnussöl empfehlenswert, da hier alle wichtigen Inhaltsstoffe enthalten sind und somit der Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird.

Erdnussöl sollte aus diesen vielzähligen Gründen in keinem Haushalt fehlen, da es zum Kochen, zum rohen Verzehr, zur Vorbeugung verschiedener Beschwerden wie auch zur Massage sehr gut verwendet werden kann.

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Natur-Institut Autor

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Unser Autor R. S. ist Diplom Medienwirt (M.A.) und hat an der Universität Siegen studiert. Durch Zusatzqualifikationen zum Maschinenbautechniker und technischen Redakteur konnte er sich ein umfassendes Wissen rund um Maschinen, Anlagen und Sensoren aneignen. Sein Hauptberuf ist das Verfassen von Betriebsanleitungen, Arbeitsbeschreibungen, Produktdatenblätter und Informationsbroschüren. Die dort notwendigen Qualifikationen der genauen Recherche und der verständlichen Formulierung setzt er auch gewinnbringend bei seiner Autorentätigkeit ein. 
Die freiberufliche Autorentätigkeit übt er seit 2013 aus. Die genaue Recherche von Informationen, das Aufbereiten von Sachverhalten und die Formulierung zu gut lesbaren Texten ist ihm eine Leidenschaft. Zum Thema „Manuka Honig“ ist Herr S. über seine Freiberuflichkeit gestoßen und konnte bereits hunderte gut recherchierter und exzellent formulierter Texte zu diesem Thema abliefern. Glasklare, unmissverständliche Informationen, gewürzt mit interessanten Hintergrund-Informationen, pfiffigen Tipps und einer kleinen Prise Wortwitz sind das Rezept, welche die Texte von Herrn S. so erfolgreich machen. Wir arbeiten seit zwei Jahren mit Herrn S. zusammen und freuen uns nach wie vor jedes Mal auf´s Neue auf seine Beiträge. 

Quellenangabe

Alain Karleskind: Manuel des corps gras. 2. Volumes, AFCEG, TEC DOC, Paris 1992, ISBN 978-2-85206-662-5.

Bertrand Matthäus: Welches Fett und Öl zu welchem Zweck? Merkmale und Spezifikationen von Ölen und Fetten. (PDF; 183 kB).

B. A. Stout: Biomass Energy Profiles. Ausgabe 54, FAO, 1983, ISBN 92-5-101302-0, S. 86.

Forest Gregg: SVO. New Society, 2008, ISBN 978-0-86571-612-4, S. 47.

Oilseeds World Markets and Trade (PDF; 1,02 MB), USDA, Mai 2017, abgerufen am 12. Mai 2017.

Raffination Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft e.V, 21. Dezember 2011.

Monographie: Raffiniertes Erdnussöl, Ph. Eur., 6. Ausgabe, Grundwerk 2008, S. 2450.

Monographie: Hydriertes Erdnussöl, Ph. Eur., 6. Ausgabe, Grundwerk 2008, S. 2449.

A. B. Awad, K. C. Chan, A. C. Downie, C. S. Fink: Peanuts as a source of beta-sitosterol, a sterol with anticancer properties. In: Nutr. Cancer. 36(2), 2000, S. 238-41, PMID 10890036.