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Schöllkraut

Gegen Warzen, Wirkung, Anwendung | Wo kaufen?

Schöllkraut ist schon seit vielen Jahrhunderten bekannt und wurde schon bei Maria Treben in ihren Kräuterbüchern erwähnt. 

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Viele kennen es auch unter Blutkraut, Goldwurz, Augenwurz, Warzenkraut oder Marienkraut und in den Kräuterbüchern ist oft die Rede von Hergottsgnade, Gottesgabe, Marienkur oder Herrgottsblatt. An den zahlreichen Namen des Schöllkrauts kann man also darauf schließen, dass die Heilpflanze ein hohes Ansehen hatte. 

Doch schnell wurde das Schöllkraut von der Pharmaindustrie als giftiges Unkraut abgetan, da es ja den Gewinn schmälern könnte. Aus diesem Grund ist es heute noch schwer, den schlechten Ruf wiederherzustellen, obwohl die Heilpflanze eine hervorragende Wirkung auf Warzen hat und sogar bei Schmerzen und Krämpfen im Oberbauch sehr hilfreich sein kann. Selbst bei Krebs soll das Schöllkraut die Beschwerden lindern, wie in einer Studie bewiesen wurde. Daher sollte sich jeder das Heilkraut einmal näher ansehen und die Vorzüge kennenlernen.

Wirkung

Schöllkraut ist vor allem in Europa für seine krampflösende Wirkung bekannt. Daher findet es Einsatz zur Behandlung von Krämpfen der Gallenwege und Krämpfen im Magen-Darm-Trakt. Eine Studie beweist, dass es im Oberbauchbereich eine entkrampfende Wirkung aufweisen kann.

Auch bei Warzen oder Hühneraugen ist das Schöllkraut ein hervorragendes Heilmittel. Und wie Maria Treben schon feststellt, kann das Heilkraut bei überanstrengten Augen Linderung verschaffen, wenn man ein Schöllkrautblatt zwischen den angefeuchteten Fingern verreibt und den Saft auf die geschlossenen Augen reibt.

Nachweislich kann Schöllkraut allerdings bei krampfartigen Schmerzen im Oberbauch helfen und die Gallensaftproduktion stimulieren.

Doch auch bei Hautveränderungen kann Schöllkraut, wie viele betroffene berichten, helfen. Hierbei eignen sich vor allem Salben, Cremes und Tinkturen mit Schöllkraut.

Weiterhin hat Schöllkraut folgende Wirkung:

  • antibakteriell und fungizid
  • beruhigend und entkrampfend
  • schmerzstillend und schweißtreibend
  • menstruationsregelnd
  • zellwachstumshemmend

Allerdings sind nur wenige Wirksamkeiten des Schöllkrauts wissenschaftlich nachgewiesen, da die Pflanze noch immer einen schlechten Ruf genießt. Dies kommt auch daher, dass die giftigen Inhaltsstoffe, bei unsachgemäßer Anwendung des Schöllkrauts, die Wissenschaftler abschrecken mag. Doch bei vielen Medikamenten können bei falscher Einnahme Nebenwirkungen auftreten. Denn immerhin gibt es fast 50.000 Tote jährlich, die aufgrund einer falschen Behandlung oder einer falschen medikamentösen Einnahme starben. Und insbesondere dann, wenn ein Mensch an einer Überdosierung von Naturheilmitteln gestorben ist, wird dies in den Medien sehr lange zu lesen sein!

 

Bei Schmerzen und Krämpfen im Oberbauch

Bei Schmerzen und Krämpfen im Magen-Darm-Trakt hat sich Schöllkraut schon lange bewährt. Dabei werden die oberirdischen Teile des Schöllkrauts, wenn es im Frühling blüht, getrocknet und können dann medizinische verwendet werden. Der Extrakt der Heilpflanze kann dann die Gallenwege sowie die Verdauungsorgane entspannen. Diese Wirkung ist vor allem dem hohen Alkaloid Anteil zu verdanken. Insbesondere Chelidonin und Coptisin sind dabei für die Entkrampfung zuständig, da sie auf die innerste Muskelschicht wirken. Dies heißt, dass die Muskeln erschlaffen und eine Entkrampfung erfolgt. Weiterhin wird die Gallenflüssigkeit angeregt und die Ausscheidung in der Leber wird gleichzeitig erhöht. Zur sanften Schmerzlinderung ist Schöllkraut daher ein sehr wirksames Mittel.

 

Bei Warzen

Auch bei Warzen ist Schöllkraut schon seit langer Zeit ein wichtiges Heilmittel. Hildegard von Bingern schwor auf das Kraut und setze es bei gutartigen Hautwucherungen, Gallensteinleiden sowie Gallenblasenentzündungen ein. Dabei zeigte sich, dass gerade bei Warzen an Händen, Füßen, im Gesicht sowie im Genitalbereich mit Schöllkraut sehr gut behandelbar ist. Zur Behandlung von Warzen wird der gelbe Pflanzensaft auf die Warze aufgetragen. Durch die Alkaloide, die auch eine virustötende Wirkung haben, kann die Warze beseitigt werden. Weiterhin wird die Ansteckungsgefahr minimiert, die von Warzen ausgeht.

 

Bei Krebs

Laut verschiedenen Studien kann Schöllkraut zur Linderung von Symptomen bei Krebs wie auch zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Allerdings nicht bei allen Krebsarten. Leider ist in Deutschland kein Präparat erhältlich, da das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Präparate als bedenklich eingestuft hat. Noch immer liegen nicht genug wissenschaftliche Studien über die Schöllkrautbehandlung gegen Krebs vor und es wird auch noch eine Weile dauern, bis dies soweit ist. Bedenklich ist jedenfalls, dass die Pharmaindustrie nicht erfreut sein wird, wenn sich hier ein Mittel findet, welches am Wegrand wächst und nicht für den nötigen Profit sorgt. Daher wird es sich zeigen, ob weitere Studien durchgeführt werden oder ob das Schöllkraut wieder als giftig und gefährlich eingestuft wird.

Allerdings wurde es in der Volkskunde schon gegen Leukämie eingesetzt, da es blutbildend ist. Sehr gute Erfolge sollen hier eine Kur mit Schöllkraut, Holunder und Brennnesseln erzielt haben. Dabei sollen etwa 2 Liter dieses Mischtees täglich getrunken werden.

 

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Anwendung

Je nachdem, welche Symptome und Krankheiten behandelt werden sollten, können verschiedene Schöllkraut Präparate angewandt werden. Gut sortierte Apotheken halten in der Regel Tinkturen, Salben und Kapseln sowie Tees mit Schöllkraut für die Kunden bereit. Dabei kann das Schöllkraut innerlich wie auch äußerlich angewandt werden.

WICHTIG: Die Dosierung auf der Verpackung muss unbedingt eingehalten werden, um ungewünschte Nebenwirkungen zu minimieren oder zu vermeiden.

Schöllkraut Tinktur

Tinkturen können innerlich wie äußerlich angewandt werden und unterstützen insbesondere die Leberfunktion.Dabei können die Tinkturen in der Apotheke erworben oder selbst hergestellt werden. Um eine Schöllkraut Tinktur herzustellen, benötigt man getrocknete Pflanzenteile und einen hochprozentigen Alkohol (mindesten 40, besser 70 Prozent). Wer sich mit Schöllkraut nicht so gut auskennt, sollte besser auf die Schöllkraut Tinkturen aus der Apotheke zurückgreifen. Diese sind festgesetzten Standards unterworfen und enthalten immer die gleiche Wirkstoffmenge. Von diesen Tinkturen sollten 3 x 10 Tropfen pro Tag eingenommen werden. Diese können entweder mit Wasser oder Saft verdünnt werden, um den bitteren Geschmack zu überdecken. Weiterhin ist es sinnvoll die Tropfen während der Mahlzeiten einzunehmen.

Bei Warzen beispielsweise kann die Schöllkraut Tinktur direkt auf die befallene Hautstelle aufgetragen werden.

Selbst hergestellte Tinkturen mit Schöllkraut sind immer mit Vorsicht zu genießen, da sie immer verschiedene Konzentrationen aufweisen. Denn nicht nur der verwendetet Alkohol, auch der Wirkstoffgehalt der Pflanzenteile ist hierbei entscheidend. Denn je höher der Alkoholgehalt ist, desto intensiver fällt beispielsweise die Tinktur aus. Eine genaue Dosierung ist daher sehr schwierig, und da das Schöllkraut giftig ist, können so auch Nebenwirkungen auftreten.

 

Kapseln

Wer Schöllkraut in Kapselform zu sich nehmen möchte, muss allerdings wissen, dass die Wirkung immer erst später eintritt. Dies kommt daher, dass die Kapseln bzw. die Umhüllung resistent gegen Magensäure ist und somit erst im Dickdarm der Extrakt freigesetzt wird. Aus diesem Grund sollten die Kapseln auch vor der Mahlzeit eingenommen werden, da sie zum Einen bei Magenschmerzen helfen und zum Anderen ein Völlegefühl bei üppigen Mahlzeiten verhindern können.

Auch hier ist wieder die Dosierung, die auf der Verpackung oder dem Beipackzettel steht, einzuhalten.

 

Salbe

Schöllkrautsalben sind, wie alle anderen Präparate mit Schöllkraut, apothekenpflichtig. Diese werden äußerlich angewandt und helfen bei der Behandlung von Warzen. Allerdings muss hier beachtet werden, dass die Salben leicht ätzend sein können und daher nicht großflächig auf die Haut aufgetragen werden sollten. Punktuell kann eine Salbe, Creme oder Lotion mit Schöllkraut auch mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden, um so nur die Warze zu behandeln und gesunde Haut zu schonen.

Studien

Zu Schöllkraut wurden schon einige Studien durchgeführt. Jedoch konnte bisher nur die hervorragende Wirkung gegen Krämpfe im Magen-Darm-Bereich wie auch der Gallenwege eindeutig bewiesen werden. In einer Doppelblindstudie wurde der Schöllkrautextrakt getestet. Dabei konnte bei Patienten mit Krämpfen im Oberbauchbereich durch das Schöllkraut schneller Linderung erfahren, wie Patienten, die ein Placebo erhielten.

Weiterhin wurde bei verschiedenen Studien belegt, dass Schöllkraut Metastasenbildung verhindern kann. Dies wurde beispielsweise in dieser Studie an Mäusen festgestellt. Doch auch diese Studie zeigt, dass Schöllkraut eine Möglichkeit der Krebstherapie werden könnte.

Auch diese Studie zeigt, dass Schöllkraut bei Behandlung von Leukämie infrage kommen könnte. Ein weiterer Versuch belegt dies ebenfalls, allerdings müssen hier noch viele weitere Studien folgen.

Zudem wurde im Jahr 2015 eine Studie an Mäusen durchgeführt, die zeigte, dass Schöllkraut auch bei einer Asthma-Therapie eingesetzt werden könnte.

Wer sich über die verschiedenen Studien zu Schöllkraut selbst ein Bild machen möchte, findet hier zahlreiche Studien in englischer Sprache.

Schöllkraut muss also noch weiter erforscht werden, dass es vielleicht, wenn die Pharmaindustrie nicht wieder dagegen geht, irgendwann zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden kann.

 

Nebenwirkungen

Schöllkraut kann, wie oben bereits beschrieben, eine toxische Wirkung haben, wenn die Einnahme unsachgemäß erfolgt. Insbesondere der Milchsaft des Heilkrauts ist giftig und es kann daher zu ungewünschten Nebenwirkungen kommen.

Dies zeigt auch eine Studie der Universität Düsseldorf. Hier wurde festgestellt, dass es bei der Einnahme von Schöllkraut bei einzelnen Personen zu Schädigungen der Leber kommen kann. Allerdings sind diese Schädigungen nicht dauerhaft. Denn nachdem Schöllkraut wieder abgesetzt wurde, waren die Symptome schnell wieder verschwunden. Daher sollten Personen, die Leberprobleme haben auf die Einnahme von Schöllkraut verzichten. Auch Personen mit Gallensteinerkrankungen, Verschluss der Gallenwege oder Gelbsucht sollten auf das Heilkraut besser verzichten.

Auch ist es ratsam, bei einer Selbstmedikation, das Kraut nicht länger als vier Wochen einzunehmen oder anzuwenden. Zudem sollten die Leberfunktionswerte in dieser Zeit vom Hausarzt kontrolliert werden.

 

Schöllkraut giftig?

Das bei uns heimische Kraut kann zwar zu medizinischen Zwecken verwendet werden, hat aber problematische Seiten. Es ist leicht giftig und wird offiziell auch als Giftpflanze geführt.

Wer das Kraut in Eigenbehandlung verwendet, muss das wissen. Der im Kraut befindliche Milchsaft hat eine leicht ätzende Wirkung. Durch fachgerechtes Trocknen der Pflanze wird das verhindert. Doch es sind auch weitere Alkaloide im Schöllkraut enthalten.

Das Schöllkraut ist daher in die öffentliche Diskussion geraten. Mitauslöser war unter anderem ein Todesfall einer Patientin im Jahr 2018 nach Einnahme eines zugelassenen Medikamentes, das Schöllkraut enthielt.

Daraufhin wurden allen Medikamenten die Zulassung entzogen, die bei Tagesdosierung zu einer Einnahme von mehr als 2,5 mg aller im Schöllkraut enthaltenen Alkaloide führen. Diese Dosis wird auf Beipackzetteln in Medikamenten mit Schöllkraut auch als maximale Tagesdosis empfohlen.

Folgen einer Überdosierung können sein:

Brennen, Magenkrämpfe, Erbrechen, Reizungen des Magen-Darm-Traktes, Koliken und Bewusstseinseintrübung.

Inhaltsstoffe

Schöllkraut ist schon seit Jahrhunderten ein altbewährtes Mittel, dass nicht nur eine blutreinigende Wirkunghat, sondern auch den Stoffwechsel unterstützt und die Leber reinigt, wenn die Wurzeln in Weißwein eingelegt wurden. Auch Schöllkraut Tee wurde bei Ohrensausen eingesetzt und Hildegard von Bingen wusste bereits, dass sie Zubereitung von altem Fett und dem Saft des Schöllkrauts bei Geschwüren helfen konnte, die damit eingerieben wurden. Das Schöllkraut hat also hervorragende Inhaltsstoffe, die bei den verschiedensten Beschwerden hilfreich sein können.

Insbesondere Alkaloide, also organische Verbindungen des Sekundärstoffwechsels, befinden sich im Schöllkraut. Sie wirken sich auf den menschlichen und auf den tierischen Organismus aus. Dabei handelt es sich um Chelidonin, Coptisin, Sanguinarin.

Weiterhin sind folgende Inhaltsstoffe in der Heilpflanze enthalten:

  • Apfelsäure
  • Ätherisches Öl
  • Berberin
  • Bernsteinsäure
  • Bitterstoffe
  • Chelidonsäure
  • Flavone
  • Glaucin
  • Glauciumsäure
  • Glaukopikrin
  • Kaffeesäurederivate
  • Protopin
  • Spartein

Die Flavone, Bitterstoffe und verschiedenen Alkaloide wirken dabei insbesondere auf Galle und Leber. Als Tee angewandt, können sie die Leberfunktion anregen, den Gallenfluss fördern und sogar eine entkrampfende Wirkung haben. Die antivirale Wirkung hat in der Volksmedizin schon unendlich viele Warzen bekämpft und sogar Karl der Große konnte mit Schöllkraut eine schwere Krankheit besiegen. Was viele hingegen nicht wissen ist, dass in dem umstrittenen Krebsmittel Ukrain Schöllkraut enthalten ist. Dies zeigt, dass es tatsächlich helfen kann.

Im Hinblick auf die Wirksamkeit ist die Qualität von Schöllkraut im Pharmacopoeia Europaea, also im Europäischen Arzneibuch definiert. Per Gesetz findet das Ph. Eur. in allen Ländern der EU und der Schweiz Gültigkeit. Somit ist die Qualität der exportierten Mittel aus Europa und der Schweiz gesichert und geregelt.

Einnahme und Dosierung

Aktuell ist Schöllkraut nur noch in wenigen Kombinationspräparaten enthalten. Meist haben diese Medikamente eine krampflösende Wirkung. Solche sollten dann nach ärztlicher Vorschrift und unter Berücksichtigung des Beipackzettels eingenommen werden.

Von einer Eigenzubereitung von Tee aus frischen, eventuell selbst geernteten Blättern ist abzuraten. Die Menge der enthaltenen Alkaloide kann hier nicht mehr zuverlässig eingeschätzt werden.

 

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Schöllkraut kaufen

Beim Kauf von Schöllkraut sollte immer auf eine hochwertige Qualität geachtet werden. Insbesondere in Apotheken, die zwar etwas teuerer sind, kann aber davon ausgegangen werden, dass die Konzentration in den Produkten immer gleich ist. Schöllkraut kaufen im Internet sollte aus diesem Grund nur bei einem Händler seines Vertrauens erfolgen. Denn gerade beim Schöllkraut Kauf sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass es toxisch wirken kann. Die im Handel rezeptfreien erhältlichen Mittel mit Schöllkraut sind in der Regel nicht hoch dosiert. Wer Präparate mit hoch dosiertem Schöllkraut kaufen möchte, ist an eine Apothekegebunden. Dies hat auch den Vorteil, dass die Mitarbeiter den Verbraucher genau über die Wirkungsweise und die Nebenwirkungen informieren können.

 

Herkunft

Die Herkunft des Schöllkrauts (Chelidonium majus) liegt zwischen Mittel- und Nordeuropa. Es ist fast in allen Ländern Europas vertreten und wächst sogar in Westasien. Bevorzugte Orte des Schöllkrauts sind Schutt- und Mauerplätze, Bach- und Flussläufe wie auch Waldränder. Dies beweist, wie flexibel das Kraut ist und dass es mit schlechten Bodenverhältnissen ebenso gut zurechtkommt wie auch mit Trockenheit.

Das Schöllkraut, welches auch Schellkraut genannt wird, blüht den von Mai bis Oktober. Die Namensableitung Schellkraut kommt wahrscheinlich von Chelidonium, da Chelidon im griechischen für Schwalbe steht. Treffen die Schwalben im Mai in Europa ein, blüht das Schöllkraut. Ziehen sie dann im Herbst in den Süden, verwelkt die Heilpflanze. Somit blüht das Kraut den ganzen Sommer, egal wie trocken der Boden ist. Die Pflanze wird etwa 30 bis 80 cm hoch und die Blätter ähneln einem Eichenblatt. Durch einen leichten Wachsfilm sind die gefiederten Blätter wasserabweisend. Die zu den Mohngewächsen gehörende Pflanze schließt bei schlechtem Wetter die Blüten, während sich das Kraut zusammenzieht und die Stängel sich absenken.

Die Blüten der Heilpflanze sind wunderschön gelb, wobei vor allem die Stängel wie auch der Wurzelstock interessante Eigenschaften vorweisen können. Sie machen die Pflanze winterhart und sorgen dafür, dass sie mindestens zwei Jahre überleben kann. Der orangegelbe dickflüssige Saft, der im Sommer und im Winter in den Wurzeln und Stängeln vorhanden ist, ist voll von Heilstoffen, die das Schöllkraut ausmachen. Der Saft ist bitter und scharf und sein Geruch ist nicht für feine Nasen bestimmt. Dies hat die Natur so eingerichtet, da der Saft durchaus giftig sein kann, wenn zu viel davon konsumiert wird. Aus diesem Grund sollte auch nicht eigenmächtig behandelt werden. Denn die Wirkung des Milchsaftes sollte nicht unterschätzt werden. Blasenbildung im Mund, starke Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall können von dem Saft des Schöllkrauts ausgelöst werden.

Am Ende des Sommers, also wenige Wochen, bevor die Schwalben in südliche Gefilde ziehen, öffnen sich die Früchte des Krauts. Somit fallen aus den schotenähnlichen Früchten die kleinen Samen heraus, an denen ein noch ein kleines weißes „Anhängsel“ ist. Diese Ölkörper, wie sie genannt werden, locken Ameisen an, da sie fettartig und zuckerhaltig sind. Die Ameisen transportieren die Samen in ihren Bau und ernähren sich von der weichen Hülle. Alles, was nicht genießbar ist, wird wieder aus dem Bau heraus transportiert, was wiederum erklärt, warum an Ameisenstraßen so viel Schöllkraut wächst.

 

Fazit

Schöllkraut ist ein sehr wirksames Mittel gegen Warzen oder Krämpfe. Allerdings sollte man sich mit der Heilpflanze auskennen und unwissend keine Selbstmedikation eingehen. Durch die giftige Wirkung bei einer zu hohen Dosierung ist daher immer Vorsicht geboten. Dennoch ist Schöllkraut empfehlenswert und kann mit richtiger Dosierung bedenkenlos eingenommen oder auf die Haut aufgetragen werden. Schöllkraut soll sogar bei verschiedenen Krebsarten lindernd wirken und auch die Lebensqualität wieder verbessern. Zudem kann es bei übermüdeten Augen helfen und laut Betroffenen wahre Wunder wirken. Das Kraut mit dem schlechten Ruf ist also gar nicht so schlecht, wie alle meinen und es lohnt sich wirklich, dieses als Tinktur in der Hausapotheke zu haben.

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Unser Autor R. S. ist Diplom Medienwirt (M.A.) und hat an der Universität Siegen studiert. Durch Zusatzqualifikationen zum Maschinenbautechniker und technischen Redakteur konnte er sich ein umfassendes Wissen rund um Maschinen, Anlagen und Sensoren aneignen. Sein Hauptberuf ist das Verfassen von Betriebsanleitungen, Arbeitsbeschreibungen, Produktdatenblätter und Informationsbroschüren. Die dort notwendigen Qualifikationen der genauen Recherche und der verständlichen Formulierung setzt er auch gewinnbringend bei seiner Autorentätigkeit ein. 
Die freiberufliche Autorentätigkeit übt er seit 2013 aus. Die genaue Recherche von Informationen, das Aufbereiten von Sachverhalten und die Formulierung zu gut lesbaren Texten ist ihm eine Leidenschaft. Zum Thema „Manuka Honig“ ist Herr S. über seine Freiberuflichkeit gestoßen und konnte bereits hunderte gut recherchierter und exzellent formulierter Texte zu diesem Thema abliefern. Glasklare, unmissverständliche Informationen, gewürzt mit interessanten Hintergrund-Informationen, pfiffigen Tipps und einer kleinen Prise Wortwitz sind das Rezept, welche die Texte von Herrn S. so erfolgreich machen. Wir arbeiten seit zwei Jahren mit Herrn S. zusammen und freuen uns nach wie vor jedes Mal auf´s Neue auf seine Beiträge. 

Quellenangabe

Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 424–425.

Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 564.

Maria L. Colombo, Enrica Bosisio: Pharmacological activities of Chelidonium majus L. (Papaveraceae). In: Pharmacological Research. Band 33, 1996, S. 127–134.

A. Petruczynik, M. Waksmundzka-Hajnos, T. Michniowski, T. Plech, T. Tuzimski, M. L. Hajnos, M. Gadzikowska, G. Józwiak: Thin-layer chromatography of alkaloids on cyanopropyl bonded stationary phases. Part I. In: J Chromatogr Sci. 45(7), Aug 2007, S. 447–454. PMID 17725873

Y. Gu, D. Qian, J. A. Duan, Z. Wang, J. Guo, Y. Tang, S. Guo: Simultaneous determination of seven main alkaloids of Chelidonium majus L. by ultra-performance LC with photodiode-array detection. In: J Sep Sci. 33(8), Apr 2010, S. 1004–1009. PMID 20183823

Entwurf des Beurteilungsberichts zu Schöllkraut vom 25. November 2010 (PDF; 527 kB), Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der europäische Arzneimittelagentur (englisch).

Warzen: Was hilft wirklich dagegen? (Memento vom 9. Februar 2010 im Internet Archive) ARD: Ratgeber Gesundheit (BR) vom 13. September 2009.

Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Unveränderter Nachdruck der achten verbesserten und vermehrten Auflage. 1. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998, S. 2939. (Reprint der Ausgabe Hannover: Hahnsche Buchhandlung, 1913), bei www.zeno.org.

Kann man mit Schöllkraut Warzen behandeln von Christina Stefanescu, FAZ: Sagen Sie mal, Frau Doktor? vom 11. Oktober 2014

Wesselin Denkow: Gifte der Natur; Ennsthaler Verlag, Seyr, 2004; ISBN 3-8289-1617-1; S. 96.